Rebekka am Brunnen
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Beschreibung
Das Werk wurde 1832 vollendet und im selben Jahr auf der Kunstausstellung gezeigt. Es befand sich später im Besitz des Kunstvereins für Rheinland und Westphalen und gelangte an Herrn von Sybel in Düsseldorf. In den Quellen erscheint es unter den Titeln „Rebecca am Brunnen“, „Elieser und Rebecca am Brunnen“, „Eleazar und Rebekka“ sowie „Elieser und Rebekka“.
Quellenhinweise
Zürich und die wichtigsten Städte am Rhein mit Bezug auf alte und neue Werke (1843)
Sein erstes Bild, mit dem er 1832 auf der Kunstausstellung auftrat und welches schon sein Talent erkennen ließ, war Rebecca am Brunnen.
Geschichte der neueren deutschen Kunst. 1. Band, Düsseldorf und das Rheinland : mit einem Anhange: Ausflug nach Paris von Athanasius Grafen Raczynski (1836)
Es ist, nach der Rebekka am Brunnen, welche auf der Kunstausstellung im Jahr 1832 erschien, das zweite bedeutende Bild, welches er gemalt hat
Düsseldorfer Künstler aus den letzten fünfundzwanzig Jahren: kunstgeschichtliche Briefe (1854)
Eleazar und Rebekka und Jakobs und Rachels erste Begegnung waren die ersten Gemälde, aus denen der Kenner gleich die vortreffliche Begabung des jugendlichen Künstlers heraussah. Die Kompositionen zeugten freilich noch von jener einfachen, allzu großen Naivität, durch welche sich fast alle Auffassungen der jungen Schule auszeichneten; aber das Farbentalent trat doch auch so entschieden hervor, dass man schon damals mit Recht in ihm einen der besten Coloristen in Düsseldorf heraussah.
Geschichte der neuen deutschen Kunst. 2 (1863)
Er begann seine Laufbahn mit „Elieser und Rebecca am Brunnen“ und „Jacob und Rahel“, zwei schüchternen Kompositionen, durch deren Ausführung er sozusagen sich eingeschult.
Die deutsche Kunst in unserem Jahrhundert: eine Reihe von Vorlesungen mit erläuternden Beischriften. 1 (1857) von A. Hagen
Köhler sprach sich schon in seinem ersten Bilde vollkommen aus 1832, in einer Arbeit, die umso freudiger überraschte, als er erst zwei Jahre vorher zu malen angefangen hatte.
„Sein Blick, seine Art, Bilder zu betrachten, verrieten sein Talent zufällig dem trefflichen Lehrer, der so viele Künstler herangebildet hat. Er fragte ihn, ob er schon selbst zu zeichnen versucht habe. Schüchtern zeigte er seine Versuche. Des Meisters Auge verrät den hohen Wert derselben und er nimmt ihn zum Schüler an.“
b) Das Bild stellt die Brautwerbung Rebekkas dar, in der Jungfrau, die noch für keinen Mann gefühlt („kein Mann hatte sie erkannt“), im Knecht den rührendsten Diensteifer.
„In einer bergigen Landschaft, in der zur besseren Bezeichnung links zwei Frauen mit Wasserkrügen, rechts ein Kamel gesehen wird, erhebt sich im Vordergrunde die steinerne Einfassung und das hölzerne Häuschen des Brunnens. Ein Ulmenstamm beschattet das Letztere, und vielleicht ist der Epheu, der ihn umschlingt, nicht ohne Beziehung. Davor nämlich stehen die beiden Handelnden. Der Knecht, der mit liebendem Auge sie prüft, soll nicht als Freier, sondern als Brautbewerber sich bemerkbar machen, nicht genug ist es, dass die Jungfrau ihm den Krug reicht, sie soll auch zeigen, um ganz die Verheißung zu erfüllen, dass sie den Kamelen einen gleichen Dienst erweisen wolle. Hier scheint das Schwierige in treffenden Widersätzen glücklich überwunden zu sein. „Der Mann wunderte sich ihrer und schwieg stille“, so heißt es in der Bibel und im Bilde. Der Abstand des vorgerückten Alters zu der mädchenhaften Unschuld wird dadurch noch größer, dass der Knecht sie mit einem hochachtungsvollen Blick betrachtet, wie er es der zukünftigen Herrin schuldig ist.
In der Linken hält der aus der Ferne gekommene Bote den Wanderstab, vertrauensvoll mit der Rechten fasst er den schweren Henkelkrug und zugleich fasst er sie ins Auge. Menschliche Schwäche lässt ihn an der göttlichen Wahrheit zweifeln, denn er fragt sich voll besorglicher Vorsicht, ob sie es wirklich sei. Er ergreift den Krug nur, um seinen Wissensdurst zu stillen. Zu schwer ist der Krug, um ihn mit einer Hand zu halten, und sie ist genötigt, mit zarten Händen ihn zu unterstützen. Dadurch fesselt er die dienstwillig Eilende, um sie mit Ruhe zu prüfen. Beim Manne verkennt man nicht, dass Überraschung ihn in der Bewegung hemmt, denn er lief ihr entgegen, und noch weniger bei der Jungfrau, die noch in schreitender Stellung ist. Man sieht, wie sie eilig den Krug von der Achsel auf ihre Hand niederließ, wie sie die Worte gesprochen: „Trinke, mein Herr, ich will deinen Kamelen auch schöpfen“ und den Krug loslassen möchte, um den Steintrog zu füllen. Indem er zu trinken zaudert und sie erblickt, gerät sie in Verlegenheit, und Befangenheit, gleich der einer Braut, der zum ersten Male eine fremde Zukunft sich eröffnet, verleiht ihrer flüchtigen Jugendlichkeit anziehenden Zauber. Eine Störung tritt ein in ihr sorglos unbewachtes Leben, indem sie Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sie kann des Mannes forschenden Blick nicht ertragen und darin sieht er deutlicher, als in einem freudeverklärten Auge die Gewährleistung einer glücklichen Wahl.“
Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte (1895)
Rebekka am Brunnen. 1832 vollendet. Durch den KV. f. Rh. u. W. an v. Sybel, Ddf. – KV. f. Rh. u. W., Juli 32; Berl. ak. KA. 32; Köln, 2. allg. d. u. hist. KA. 61.
Europa : Chronik der gebildeten Welt. 1861,[1]
Auch lässt es sich nicht leugnen, dass die Kompositionen zuweilen eine tiefere und genialere Auffassung wünschen lassen. Immer aber muss man sich bei ihm daran erfreuen, herzerfrischende Bilder, die durch Farbe und Form aufs höchste wirken, zu sehen und zu bewundern. „Eleazar und Rebekka“, sowie „Jakobs und Rahels erste Begegnung“ waren die ersten Gemälde, aus denen der Kenner gleich die vortreffliche Begabung des jugendlichen Künstlers heraussah.
Die Königliche Kunst-Akademie zu D.: ihre Gesch., Einrichtung und Wirksamkeit und die D. Künstler (1856)
„Rebekka am Brunnen“ (1833), durch den Kunstverein für Rheinland und Westphalen an Hrn. v. Sybel in Düsseldorf gelangt
Morgenblatt für gebildete Stände. Kunst-Blatt. 13. 1832
Christian Köhler aus Werben lieferte ein Bild: „Rebecca am Brunnen“. Gefällige Anmut ist ihm nicht abzusprechen, nur hat die Form und der Ausdruck der Figuren und Köpfe etwas Schwächliches. Auch die Farbe ist ohne die rechte Kraft.
https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10532535?page=387&q=%28%22Christian+K%C3%B6hler%22%29
Die Düsseldorfer Maler-Schule, oder auch Kunst-Academie in den Jahren 1834, 1835 und 1836, und auch vorher und nachher
Rebecka am Brunnen, 35. (Jahreszahl falsch)
Frau Reg. R. (Regierungsrat) von Sybel in Ddorf (Düsseldorf).
Informationen
- Catalog ID
-
d2de6ac0-78ff-11ef-8ce8-63d8e2607d6f
[Permalink] - Object ID
- CK-32-01
- Künstler
- Christian Köhler
- Datierung
- 1832
- Weitere Bezeichnungen
- Rebecca am Brunnen / Elieser und Rebecca am Brunnen / Eleazar und Rebekka / Elieser und Rebekka
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