Semiramis (3. Fassung)
Beschreibung
Provenienz:
Ankauf 1853 für das Museum der Stadt Lüttich
Ausstellungen:
Kunstausstellung Berlin (1852)
Kunstausstellung Linz (1852)
La Boverie, Lüttich - Meisterwerke Einblicke in die Sammlung des Museums der Schönen Künste (21. Dezember 2018 - 18. August 2019)
Quellenhinweise
Becker & Thieme: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler (1927)
Museum zu Lüttich: eine 3. Fassung der Semiramis [cf. Kat. 1914]
Cataloging Note
https://collections.liegemusees.be/jsp/portal/index.jsp?action=portal_direct_view&record=musee:MUS_BIEN:28194&success=/jsp/portal/index.jsp&failure=/jsp/portal/index_login.jsp&profile=anonymous
Titel Semiramis
Anderer Titel, Details zusammen Aufstand in Babylon
Erstellungsdatum 1852 (Datum der Schöpfung/Ausführung)
Details zu Techniken Öl auf Leinwand
Abmessungen Ohne Rahmen: H. 258 cm; L. 304 cm
Abmessungen Mit Rahmen: H. 320,5 cm; L. 396,5 cm; D.7 cm
Anmeldung(en) Signatur des Künstlers : Ch. Köhler 1852
Retrospektive Ereignisse Ausstellung : Schwerpunkt (im Rahmen von Lüttich. Meisterwerke Einblicke in die Sammlung des Museums der Schönen Künste Lüttich): Stadt Lüttich. La Boverie; sagt =La Boverie – vom 21. Dezember 2018 bis 18. August 2019
FALSCH
Inventarnummer BA.AMC.05b.1853.21483
Andere Nummer AM 794/1307 (alte Inventarnummer)
Museumszentrum Bildende Kunst
Abteilung Moderne und zeitgenössische Kunst
Situation Ausgesetzt
10. Werbener Marpurgkonzert
Semiramis – Herrscherin in Babylon und Tochter der Luft
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises Werbener Altstadt e.V. (Archiv 02.13.0480)
Christian Köhlers Gemälde „Semiramis“
Der vollständige Titel von Köhlers Gemälde „Königin Semiramis, die auf die Nachricht eines ausgebrochenen Aufstandes zu den Waffen greift, um sich an die Spitze ihrer Krieger zu stellen“ erlaubt die genaue Interpretation der dargestellten Handlung. Wir sehen die Königin inmitten ihres Hofstaates. Fremde Königstöchter bedienen und unterhalten sie mit Musik, Tanz und Gesang. Durch die offene Wand sieht man den Turm zu Babylon und die hängenden Gärten der Semiramis. Auf dem Balkon vor dem Thronsaal steht ein behelmter Mann. Es ist Phryxus, der Heerführer der Königin. Erregt weist er auf einen Tumult vor dem Palast hin, wo schemenhaft dargestellte Personen drohend ihren Unmut äußern. Sie verlangen die Absetzung der Königin und die Einsetzung ihres Sohnes Nynias als neuen König.
Semiramis muss handeln und greift entschlossen zum Schwert. Der Heerführer wird wenig später die eskalierende Situation beruhigen, indem er einen der Aufrührer tötet. So kann Semiramis danach ihren Plan B verkünden und angeblich zugunsten ihres Sohnes zurücktreten. In Wirklichkeit aber plant sie, statt ihres Sohnes in dessen Kleidung zu regieren. Köhler hatte die Geschichte der Semiramis spätestens durch die Aufführung von Calderóns Schauspiel „Semiramis, Die Tochter der Luft“ am 9. Januar 1837 durch den Düsseldorfer Theaterdirektor Karl Immermann kennengelernt. Diese aufwändige Aufführung, die mit morgenländischem Pomp glänzte, hatte Köhler sicherlich bei der Planung seiner Semiramis-Bilder vor Augen.
1843 malte er sein erstes Semiramis-Bild, von dem Julius Giere (1807-1880) eine Lithographie fertigte. Am 23. Juni 1851 vermerkt Robert Schumann, der sich mehrmals mit Christian Köhler getroffen hatte, in seinen Haushaltsbüchern, dass er sich eine „Semiramis von Köhler“ gekauft hätte. Der Kunstförderer Wilhelm Wagener bestellte bei Köhler eine Wiederholung des Gemäldes, die er in seiner Privatgalerie in Berlin, Unter den Linden, ausstellte. Wagener beschrieb es als „ein Bild in der allerhöchsten Vollendung, [ ] was mit irgend einem der berühmtesten Meister wetteifern könnte“. Er überschrieb seine Gemäldesammlung dem preußischen König Wilhelm I. Dieser steuerte noch 20 Gemälde aus der Königlichen Sammlung bei, und am 22. März 1861 wurde die Wagnersche und National-Galerie im damaligen Gebäude der Akademie der Künste in Berlin eröffnet, die 1876 in die Nationalgalerie überging.
Parallel erarbeitete Köhler eine weitere, größere Version, die in Lüttich hängt. Dieses Bild ist erst kürzlich restauriert worden und wird als Publikumsmagnet auch im Internet präsentiert. Beide Bilder wurden 1852 fertig und fanden Anklang auf Kunstausstellungen in Berlin und Linz. Das zeitgenössische Urteil über ihren künstlerischen Rang war zwiespältig. Nach Auskunft von Wiegmann war Köhler seinerzeit der einzige Maler der Düsseldorfer Schule, der „die heroische Richtung in der Kunst in wahrhaft bedeutender Weise vertrat. Er blieb als Historienmaler eigenwilliger Prägung praktisch ohne Genossen und Nachahmer.“ Kein Geringerer als Adalbert Stifter rezensierte das Gemälde lobend, obwohl er auch Schwächen des Bildes erwähnte.
Christian Köhler „Semiramis“
1852, Öl auf Leinwand, 261 x 301 cm, Lüttich (Baux-Arts de Liège). Diese 3. Version des Gemäldes gelangte im österreichischen Linz zur Ausstellung und wurde 1853 in Lüttich ausgestellt, wo der Ankauf für das entstehende Museum der Stadt erfolgte.
Informationen
- Catalog ID
-
28503bd0-790c-11ef-8ce8-63d8e2607d6f
[Permalink] - Object ID
- CK-52-02
- Künstler
- Christian Köhler
- Datierung
- 1852
- Bildgröße
- 261 cm × 307 cm
Weitere Bilder
Web Links
Medien
2 Bild(er) verfügbar