Aschenbrödel
Deutsches Kunstblatt - 1857
Professor Köhler hat seine Werkstatt in der Stadt, in dem Gebäude neben der Akademie, wo die städtische Gemäldeausstellung, die Kunstausstellung und auch Professor Sohns Werkstatt sich befin- det. Köhler hatte ein Mährchenbild: „Aschenbrödel" fast ganz voll- endet. Die befiederte Umgebung des schönen Kindes ist sehr natur- wahr dargestellt; es ist in diesen Tauben, die man gurren zu hören meint, ganz die lustige Lebendigkeit, welche diesen zierlichen Vögeln eigen ist. Eins hat sich auf die Schulter Aschenbrödels.gesetzt, die mit übereinander geschlagenen Beinen auf dem Heerde sitzt, die nack- ten, für den Feenpantoffel geschaffenen Füßchen zeigend, sie selbst, die Noblesse in Lumpen, mit kastanienbraunen Locken, großen dunk- len Augen, mährchenhast träumend. Sie hat eben ihr „die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen" gesagt, denn die Tauben sind emsig beschäftigt zu picken, während ihre Gedanken zu dem schönen Königssohne schweifen.
Quellenhinweise
Europa : Chronik der gebildeten Welt. 1861,[1]
Schließlich begab sich Köhler vom biblischen auch noch auf romantischem Boden, und dem mit „Aschenbrödel“ gemachten, glücklich ausgefallenen ersten Versuch folgte bald ein zweiter, eine Szene aus Shakespeares „Othello“.
Informationen
- Catalog ID
-
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[Permalink] - Object ID
- CK-58-02
- Künstler
- Christian Köhler
- Datierung
- 1858
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Medien
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