Hagar und Ismael (Stang)
Beschreibung
Autor Ch. Köhler gem. Gest. v. Rud. Stang in Düsseldorf
Realname Köhler, Christian u. Stang, Rudolf
Titel HAGAR UND ISMAEL
Incipit
Objekt Graphik FOTO
Abbildung J
Anmerkungen [unter der Graphik: Verl. v. J. D. Sauerländer] s. Textbezug INr 44577, Obj 8
InhaltNr 44576
AlmanachNr 609
Reihentitel Taschenbuch, Rheinisches 1856
Jahr 1856
Seite 6,01
Paginierung röm
Objektzaehler 7
Realname Köhler, Christian u. Stang, Rudolf
Titel HAGAR UND ISMAEL
Incipit
Objekt Graphik FOTO
Abbildung J
Anmerkungen [unter der Graphik: Verl. v. J. D. Sauerländer] s. Textbezug INr 44577, Obj 8
InhaltNr 44576
AlmanachNr 609
Reihentitel Taschenbuch, Rheinisches 1856
Jahr 1856
Seite 6,01
Paginierung röm
Objektzaehler 7
Quellenhinweise
- Note:
- Hagar und Ismael Gemalt von Chr. Köhler aus: Rheinisches Taschenbuch auf das Jahr 1856 Eine der ergreifendsten, von der tiefsten Poesie belebten Erzählungen des Alten Testaments ist die Geschichte der Vertreibung Hagars mit ihrem unglücklichen Kinde. Nachdem die arme Magd ihrem Herrn, Abraham, das Glück der Nachkommenschaft gewährt, wird sie plötzlich von jenem mit dem einst so heiß ersehnten Kinde verstoßen und hinausgejagt in die unwirthbare, öde Wüste. In ihrem Jammer zieht sie hin, in die Ferne will sie wandern und sich ein Asyl suchen, wo sie ungestört ihrem Kinde leben kann. Aber die Schrecken der Wüste überwältigen sie. Nirgends eine Quelle, nirgends eine durststillende Frucht! Sie ist dem Verschmachten nah. Verzweifelnd blickt sie zum Himmel, ihrer letzten Hoffnung, und siehe! – Die Himmel öffnen sich, Engel schweben herab und bringen der Verschmachtenden Labsal und Stärkung und führen sie durch die ungastliche Einöde. Und aus dem schwachen Kind erwuchs ein starkes Volk, das, die Glut der Wüsten gewohnt, in ihnen sich tummelt und in ihnen nicht, wie einst ihr Stammvater, seinen Untergang fürchtet. Nein, die Stärke seiner Freiheit liebt. Die Geschichte Hagars hat der bildenden Kunst schon oft zum Vorwurf gedient, sie ist oft mit Glück behandelt worden. Allein immer wurde der Moment nur aufgefasst, wo Hagar, mit ihrem Kinde an der Hand und von Abraham verstoßen, das Haus ihres Herrn verlassen und die Wüste betreten will. So hat sie z. B. Schnorr dargestellt in seinen herrlichen Zeichnungen zur Bibel, so die Holländer, wie A. van der Werff in Dresden, Blick in Berlin a. a. m. Köhler, der Meister des Bildes (in Berlin u. a. m.), von dem ein gelungener Stahlstich hier vor uns liegt, hat aber die Idee anders, und wohl nicht weniger ergreifenden und großartig angefasst. Hagar ist hier auf dem Höhepunkt ihres Unglücks: ermattet, verzweifelnd ist sie niedergesunken, rings um sie ist nichts als heißer Sand, eine endlose Wüste und der sengende Himmel wird durch keine regenverheißende Wolke getrübt - nur Staubwolken wirbeln empor und machen den Zustand noch unerträglicher. Des Knaben Lebensgeister sind im Erlöschen, sein Köpfchen ist an den Busen der Mutter gelehnt. Sein Weinen hat ihre Verzweiflung zum Höchsten gesteigert, da sie keine Rettung sieht – nun aber ist er schon ermattet zusammengesunken und eingeschlummert, seine linke Hand hat noch nach der einst gewohnten Nahrung gesucht – seine Augen werden sich bald zu noch tieferem Schlafe schließen, wenn keine Rettung naht. Und diese Rettung erfleht jetzt das Auge der Mutter, das mit der letzten Kraft des Glaubens sich zum Himmel wendet und dort Hilfe sucht für sich und ihr sterbendes Kind. Es ist der Moment der höchsten Gefahr und Not, der aber, wie wir wissen, zugleich der Moment der Rettung wurde. Das Gemälde bietet uns eine wundersam schöne Gruppe. Köhler ist (wie sein Lehrer Riedel) Meister in der Behandlung der Farbe und der Zeichnung. Die Angst, mit der die Mutter ihr Kind umfasst und an sich drückt, als könnte sie es schützen, die edle Gestalt, das ausdrucksvolle Gesicht der Hagar im Gegensatz zu dem ruhigen, hingegebenen Antlitz des schlummernden Knaben sind vortrefflich. Und alles vereinigt sich so, das Bild zu einer Zierde der Düsseldorfer städtischen Galerie zu machen, in deren Besitz es sich jetzt befindet.
Informationen
- Catalog ID
-
539e45c0-9dce-11ef-a8d6-2577750b6e28
[Permalink] - Object ID
- CK-PRI-56-01
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